Nun erinnert sich May zurück an diese schmerzhaften Erfahrungen. Vor allem ihre Mutter habe unter dem größten Schmerz gelitten, wie May in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung bestätigte. "Ich betäubte meine Trauer mit Arbeit. Man versinkt sonst in Selbstmitleid. Das Schlimmste an Trauer ist die Einsamkeit", gibt die beliebte Schauspielerin Einblick in ihr Seelenleben. Über den Tod ihrer Geschwister schreibt May nun in ihrer neuen Biografie "Hinter dem Lächeln". Es hat lange gebraucht, bis die Schauspielerin den Mut gefunden hat, über diese schweren Schicksalsschläge zu sprechen. "Nicht öffentlich über deren Tod zu reden, hat mich geschützt. Als meine Schwester beigesetzt wurde, war ich mit meiner ältesten Tochter schwanger. Ich schaffte es damals nicht, ans Grab zu gehen", erklärt Michaela May weiter.
Um mit ihren traumatischen Erinnerungen fertig zu werden, konzentriert sich May auf die schönen Erinnerungen, die sie gemeinsam mit ihren verstorbenen Geschwistern hatte: "Ich blickte in Abgründe und bin dank enger Freunde und meiner wunderbaren Familie nicht daran zerbrochen. Denke ich heute an meine Geschwister, denke ich an uns als Kinder. Wir hatten eine unbelastete, wunderschöne Kindheit", erzählt die Schauspielerin. 2019 traf dann noch ein weiterer Schicksalsschlag May. Da war ihre Mutter Anneliese gestorben. "Und wie habe ich meine Mutter geliebt! Den Schmerz, den ich bei ihrem Verlust empfand, kann ich auch heute noch nicht in Worte fassen. Denn meine Mutter war für mich weit mehr als das. Sie war meine Freundin, mein Halt, mein größtes Vorbild. Sie fehlt mir jeden Tag", gibt May ehrlich zu. Und obwohl May um ihre Mutter trauert, gesteht sie doch auch ein nun
weniger Verantwortung zu haben und sich frei zu fühlen. "Kann ich möglicherweise wegen meiner schrecklichen Verluste das Hier und Heute so genießen und so zufrieden sein?", fragt sich May deshalb heute selbst öfters.