Putin soll der Türkei ein Ultimatum gestellt haben: Er werde nur reisen, wenn sein Flugzeug von russischen Kampfjets eskortiert werde. Diese ungewöhnliche Forderung stellt die Türkei, als NATO-Mitglied, vor ein Problem. Es ist unklar, wie das türkische Luftabwehrsystem auf russische Kampfjets reagieren würde, was die Sorge geweckt hat, dass die Türkei möglicherweise NATO-Systeme abschalten könnte, um den russischen Forderungen nachzukommen. Zwei ehemalige türkische Diplomaten bezeichneten Putins Forderung gegenüber "Middle East Eye" als ungewöhnlich. Ein Ex-Botschafter erklärte: "Es ist üblich, dass die Türkei eigene Jets schickt, um ausländische Staatschefs zu begleiten. Dass ein Staatsoberhaupt die Jets seines eigenen Landes mitbringt, ist jedoch ein Novum.“
Zusätzlich soll Putins Sicherheitsteam Bedenken geäußert haben, in einem der großen Hotels in Ankara unterzukommen. Da einige dieser Hotels in US-Besitz sind, fordert Putin stattdessen ein Gästehaus der Regierung. Dies würde jedoch gegen die üblichen diplomatischen Gepflogenheiten verstoßen. Seit fast zwei Jahren laufen Gespräche über einen offiziellen Besuch Putins in der Türkei. Ursprünglich wurden die Absagen mit den russischen Wahlen in Verbindung gebracht, doch es wird vermutet, dass die Furcht vor einem Attentat der eigentliche Grund ist. Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow gab zu, dass es mehrere Attentatsversuche auf Putin gegeben habe, machte jedoch keine genauen Angaben dazu, ob die ukrainische Regierung involviert war. Putin will die Beziehungen zur Türkei stärken, trotz Spannungen wegen der türkischen Waffenlieferungen an die Ukraine. Auch wirtschaftliche Themen wie der Bau eines zweiten Kernkraftwerks in der Türkei und die Einrichtung eines Gasdrehkreuzes in der Westtürkei stehen auf der Agenda.