Trauer! Bundespräsident Horst Köhler ist tot! Top-Politiker verstirbt plötzlich

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Trauer! Bundespräsident Horst Köhler ist tot! Top-Politiker verstirbt plötzlich

News (2 / 1) 01.02.2025 10:18 von Angela


Politische Laufbahn und Rücktritt

Horst Köhler war der erste Bundespräsident, der nicht aus der Parteipolitik kam. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler begann 1976 seine Beamtenlaufbahn im Bundeswirtschaftsministerium und wurde 1990 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Theo Waigel. Köhler war maßgeblich an den Verhandlungen des Maastricht-Vertrags über die Europäische Währungsunion beteiligt. 1993 wechselte er in die Finanzwelt, zunächst als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, dann als Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London. Im Jahr 2000 wurde Köhler Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF). 2004 trat er die Nachfolge von Johannes Rau als Bundespräsident an, und 2009 wurde er von der Bundesversammlung erneut gewählt. Sein Rücktritt im Jahr 2010 war beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik. In einem Interview im Deutschlandradio Kultur, das er nach einem Besuch deutscher Soldaten in Afghanistan gab, erklärte er, dass Auslandseinsätze der Bundeswehr auch zur Wahrung deutscher Wirtschaftsinteressen dienen könnten. Diese Aussage führte zu heftiger Kritik, die Köhler als irreparabel für sein Amt ansah, weshalb er zurücktrat.

Engagement für Afrika und Klimaschutz

Auf internationaler Ebene konzentrierte sich Köhler vor allem auf Afrika. Schon als IWF-Chef und später als Bundespräsident engagierte er sich für eine gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Nachbarkontinent. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem höchsten Staatsamt blieb Köhler Afrika treu – unter anderem als UN-Sonderbeauftragter für den Westsahara-Konflikt von 2017 bis 2019. Zu aktuellen innenpolitischen Fragen äußerte sich Köhler nach seinem Rücktritt kaum noch. Sein Engagement für den Klimaschutz zeigte er 2021, als er die Schirmherrschaft für den ersten bundesweiten Bürgerrat für Klimapolitik übernahm. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er eine Stiftung, die die Forschung zu seltenen Erkrankungen fördert.

In seinem Kondolenzschreiben erinnerte Bundespräsident Steinmeier daran, dass Köhler bei seiner Wahl 2004 einer größeren Öffentlichkeit nahezu unbekannt war, aber schnell Anerkennung und Sympathie gewann. „Es waren vor allem seine Zugewandtheit, sein ansteckendes Lachen und sein Optimismus, es waren sein Glaube an die Stärke unseres Landes und an die Energie und die Kreativität seiner Menschen, die ihm so viele Herzen gewinnen ließen“, schrieb Steinmeier. Köhler habe sich „vielfach um unser Land verdient gemacht“. Steinmeier hob Köhlers Einsatz für einen fairen Umgang mit Afrika hervor – „dem Kontinent, dem sein Herz gehörte und den er so gut kannte“. Köhler war überzeugt, dass Europa seine kolonialen Denkmuster ablegen und die afrikanischen Länder als gleichberechtigte Partner behandeln müsse, um gemeinsam globale Herausforderungen zu bewältigen. „Damit war er der Zeit weit voraus“, würdigte Steinmeier.

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