Tatsächlich hat sich 2024 bereits einiges bewegt. Laut dem renommierten SIPRI-Bericht flossen 77,6 Milliarden Euro in den Verteidigungsetat – rund 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland liegt damit erstmals seit der Wiedervereinigung bei den Militärausgaben europaweit an der Spitze. Möglich wurde das unter anderem durch das sogenannte Sondervermögen, mit dem die Bundeswehr modernisiert und ausgebaut werden soll.
Die Verteidigungsausgaben sind längst nicht nur ein nationales Thema. Innerhalb der NATO wächst der Druck, mehr Verantwortung zu übernehmen. Vor allem die USA drängen auf höhere Investitionen. Die Sicherheit Europas – so das Signal – dürfe nicht mehr ausschließlich auf amerikanischer Stärke basieren. Ob Friedrich Merz sein Versprechen einlösen kann, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der politische Wille zur Aufrüstung ist da – und die finanziellen Mittel stehen zumindest teilweise bereit. Doch den Weg zur stärksten Armee Europas ebnet nicht nur Geld. Es braucht auch Reformen, Personal, moderne Ausrüstung – und Zeit.