In Österreich, dem Herzen des europäischen Wintersports, steht ein weiteres kleines Skigebiet vor dem Aus. Nachdem bereits Ende Mai die finanziellen Schwierigkeiten eines ganzen Wintersportgebiets für Entsetzen gesorgt hatten, hat nun ein weiterer Betreiber Insolvenz angemeldet. Am Montag wurde vor den Landesgericht St. Pölten ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Nachricht schlug hohe Wellen und sorgte bei Wintersport-Fans für Fassungslosigkeit.
Das betroffene Unternehmen wurde 2012 gegründet und betreibt mehrere Lifte sowie einen Bikepark im Sommer. Geschäftsführer Herbert Zebenholzer spricht von Schulden in Höhe von rund 300.000 Euro. Doch laut Angaben des österreichischen Kreditschutzverbands belaufen sich die offenen Forderungen sogar auf 767.000 Euro. "Uns blieb leider keine andere Möglichkeit mehr. Wir haben alles versucht, aber wir schaffen es alleine nicht mehr“, so Zebenholzer gegenüber den „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN). Die letzten beiden Winter ohne ausreichenden Schnee seien der entscheidende Grund für die Misere.
Die vergangenen beiden Wintersaisons waren katastrophal für das Gebiet. In der letzten Saison war der Lift lediglich an drei Tagen in Betrieb – trotz mehrfacher Versuche, technischen Schnee zu erzeugen. "Aber die milden Temperaturen haben uns am Ende einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt Zebenholzer. Ohne natürlichen Schnee und bei fehlenden Möglichkeiten, Kunstschnee zu produzieren, brachen die Einnahmen weg. Für ein kleines Unternehmen wie dieses sind solche Rückschläge existenzbedrohend. Der Mangel an Wintergästen führte dazu, dass wichtige Einnahmequellen versiegten und die Schulden unaufhaltsam stiegen.